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Die Kerb
Zum 200jährigen Wiesenmarkt der Stadt Erbach hatte diese zu einem traditionellen Umzug eingeladen. Laut Vorgaben der Stadt sollten die Teilnehmer, die sich aus Vereinen und Gruppen aus nah und fern zusammen setzten, ihre Motive nach historischen Begebenheiten und landläufigem Brauchtum auswählen.
Das durfte einer Gruppe, so wie sie von der Hans-von-der-Au-Gruppe repräsentiert wird, nicht schwer fallen.
Nach längerem Abwägen wurde beschlossen, zum 200jährigen Bestehen des Erbacher Wiesenmarktes (Eulbacher Marktes) den Rahmen des Eröffnungsumzuges zu nutzen um einen eigenen Umzug darzustellen ? nämlich einen Kerweumzug ? mit allen traditionell nachgewiesenen Personen und Figuren.
Die Kerwe war zu früheren Zeiten das höchste weltliche Fest im dörflichen Jahresablauf und wurde entsprechend gefeiert.
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Die Dorfjugend fand sich zusammen um dieses Fest auszurichten und zu gestalten.
Angeführt wurde der Umzug durch den Kerweborsch und das Kerwemädchen. Diese trugen den Kerwekranz dem Aufmarsch voran. In mühevoller Kleinarbeit hatte die weibliche Dorfjugend diesen Kranz gebunden und geschmückt. Er wurde bis zum Beginn des Festes versteckt gehalten.
Dem Kerwekranz folgte der Kerweparrer und sein Mundschenk. Im Verlauf der Kerb gab der Kerweparrer einen Rückblick auf das zurückliegende Jahr und ob bestimmte Ereignisse, die das Dorf besonders beschäftigten, hervor. Die Regel ist, dass diese Kerwerede in Versform vorgetragen wird. Der Mundschenk hat die Aufgabe, so wie es der Name schon besagt, die Kehle des Kerweparrers anzufeuchten, wenn die Gefahr besteht, dass diese am austrocknen ist.
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Dieser Gruppe folgte ein bunt geschmückter, von Pferden gezogener Leiterwagen. Auf diesem hatten die Kerwemusiker ihren Platz gefunden die mit ihren musikalischen Beiträgen den Umzug belebten.
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Dem Musikerwagen folgten dann zwei Burschen mit dem sogenannten ?Teufelsrad?. Dies ist ein Holzspeichenrad in dessen Achsmitte ein Holzstab gesteckt wird. Die Burschen setzen sich nun auf dieses Holzrad und drehen sich, den Holzstab als Mittelpunkt nehmend, um ihre eigene Achse. |
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Weitere einzelne Figuren des Umzuges sind die Schlumpel, eine Doppelgestalt als Mann und Frau, |
der Schimmel und der Schornsteinfeger als Glücksbringer. |
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Den Schluss des Umzugs bildete die Kerwegemeinde. In der Kerwegemeinde wird der sogenannte ?Kerwekuche? auf riesengroßen Kuchenblechen mitgeführt, der an die Schaulustigen des Umzuges verteilt wird. In der Regel besteht der Kerwekuche als Streuselkuchen oder Zimtkuchen.
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