Malmö 2007 (Reiner Gebhardt) |
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Galerie
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Die erste große Auslandsfahrt in diesem Jahr führt unsere Gruppe nach Schweden. Wir folgen mit unserer Reise einer Einladung der schwedischen Gruppe „SGV Folksdanslag“ aus Malmö. Die Kontakte dazu wurden von unseren Mitgliedern Anja, Armin und Manfred bei einem Treffen in Hamburg beim dort ansässigen „Ring für Heimattanz e.V.“ geknüpft. Und Hamburg war auch das Etappenziel für den ersten Reisetag. |
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Dienstag, 19.06.2007 Der Bus kommt überpünktlich um uns abzuholen, und alles Gepäck wird zügig verstaut. Obwohl unsere Reisegruppe dieses Mal nur aus rund 20 Personen besteht, und wir einen großen Bus für über 50 Reisende gechartert haben, ist es unglaublich dass trotzdem der Gepäckraum wieder randvoll wurde. Naja, wir haben natürlich auch noch jede Menge Gastgeschenke, Reiseproviant und „flüssige Zutaten“ für gesellige Mittsommerabende dabei. Wiedereinmal ist Thomas unser Fahrer, der uns in bekannt cooler Art an Bord nimmt. Die Fahrt wird nicht langweilig, Ina macht die "Saftschubse" an Bord und versorgt Fahrer und Passagiere mit Kaffee und Cappucino. Es wird gekniffelt, und Christian (W) bekennt freimütig: er hat "wenig Untenrum" und "mag´s lieber Hintenrum" – was natürlich für lautes Gelächter bei den Mitreisenden sorgt. |
Bei einer großen Pause auf einem Autobahn-Rastplatz stärkten wir uns mit Fleischwurst vom Ring, Käse am Stück und Stockemer Brötchen. Gegen 16:00 Uhr treffen wir an den Landungsbrücken ein. Nachdem Uhrzeit und Treffpunkt für die Weiterfahrt vereinbart sind, trennen wir uns in kleine Gruppen und besuchen die unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten in Hamburg, wie z.B. Landungsbrücken No. 9, Reeperbahn und Speicherstadt. Nachdem später alle wieder pünktlich zurück sind, geht es gemeinsam weiter zu unseren Freunden der Hamburger Trachtengruppe, wo wir bereits zu einem geselligen Abend erwartet werden. Da wir am nächsten Morgen sehr früh wieder aufbrechen müssen, wird es nicht sehr spät und wir verteilen uns zu unseren Gastgebern für diese Nacht. |
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Mittwoch, 20.06.2007 Aufstehen um 05:00 Uhr, denn Thomas mahnt zu frühem Aufbruch. Wir müssen um 06:00 Uhr los weil unsere Fähre um 10:00 Uhr von Travemünde ablegt (und die wartet nicht). Hier stoßen heute auch die Nachzügler aus dem Odenwald mit dem „Kassi-Mobil“ zu uns. Was sich bereits am Vortag abgezeichnet hatte, bestätigt sich heute: Christian (B) ist krank. In Travemünde angekommen geht er sicherheitshalber noch zum Arzt und ist glücklicherweise rechtzeitig vor Abfahrt an der Fähre zurück. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, es ist so ernst dass Christian nach unserer Fahrt für zwei Wochen ins Krankenhaus muss. Auf der Überfahrt haben wir tolles Wetter, 7 Stunden Sonnenschein. Wer sich nicht vorsieht hat ohne es zu bemerken einen Sonnenbrand |
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Tina hat es besonders erwischt; die freien Knie sind krebsrot. Aber kein Problem das kann man mit einer After Sun Lotion einreiben. Es war allerdings eine „Tanning Lotion“ was bewirkte, dass die rote Färbung dann innerhalb eines Tages in einen dauerhaft, dunkelbraunen Ton umschlug – auch recht reizvoll. Wer nicht gerade zum Rösten auf dem Schiffsdeck liegt vertreibt sich die Zeit auf andere Weise. Janine und Mario gewinnen Geld an einem Automaten – die Reisekasse für die geplante Urlaubsverlängerung in Schweden ist auf angenehme Art angewachsen. Endlich, Ankunft in Schweden 17:15 Uhr. Wir werden von Thomas und Frauke von unserer gastgebenden Gruppe in Trelleborg abgeholt. Unser Bus wird von zwei Wagen eskortiert um uns den Weg zu weisen. Leider kennt diesen Weg nur der Fahrer des ersten Autos, und der fährt so schnell dass wir mit dem Bus nicht folgen können … gut dass es Mobiltelefone gibt. |
Nachdem wir dann endlich den Treffpunkt erreicht haben, nehmen uns unsere Gastgeber in Empfang. Hier treffen wir jetzt auch auf Ilona und Georg, die bereits eine Woche in Dänemark auf Urlaub waren und uns hier erwarten. Nach einer sehr herzlichen Begrüßung verteilen wir uns zu unserem ersten Abend in den Gastfamilien.
Donnerstag, 21.06.2007 Nach der ersten Nacht in Schweden führt uns der Weg heute nach Malmö. Wir besichtigen die Stadt unter der Leitung einer Gästeführerin. Zunächst zu Fuß durch die Innenstadt mit Großem- und Kleinem Markt, besteigen wir danach wieder den Bus zu einer Stadtrundfahrt bei der wir sehr viele Eindrücke über sehens- und wissenswertes sammeln. Im Anschluss daran führt uns eine Rundfahrt mit einem Boot durch die Kanäle bis hin zum Hafen Malmö´s. Abschließend haben wir noch Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden |
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– landestypisches Essen (Burger King) und das Verweilen im Straßencafé lassen uns wieder zu Kräften kommen.
Am Nachmittag haben wir unseren ersten Auftritt. Er findet in einem Amphi-Theater in einem Stadtteil von Malmö statt. Zusammen mit der Gastgebergruppe gestalten wir ein Programm aus Tänzen und Liedern unseres Chors. Da „Midsommar“ gefeiert wird, werden speziell die Kinder aus den Reihen der Zuschauer zum Mitmachen angeregt. Bei den Gemeinschaftstänzen um den geschmückten Blumenbaum herrscht geselliges Durcheinander von schwedischen und odenwälder Trachtenträgern und jeder Menge Kinder und Erwachsenen, die an dem Tanzreigen teilnehmen. Kinderspiele wie Eierlaufen (mit Kartoffel auf dem Löffel) und Sackhüpfen sind ein fester Bestandteil des Programms. Wir haben eine Menge Spaß und erhalten von den Zuschauern einen herzlichen Applaus. |
Freitag, 22.06.2007 Heute ist der Vormittag frei und wir nutzen ihn soweit möglich zum Ausschlafen oder verbringen ihn mit den Gastgebern. Am Nachmittag steht für uns der Auftritt im Volkspark an. Im Rahmen des Nachmittagsprogramms gestalten wir zweimal 20 Minuten. Es hatte am Voraben geregnet - nein es hat aus Kübeln geschüttet ! Dementsprechend ist der Zustand des Rasenplatzes im Volkspark, auf dem die Gäste den Darbietungen folgen sollen. Matsch und Pfützen rundum. Um so erstaunlicher ist für uns die schwedische Art sich auf diese Verhältnisse einzustellen. Die Kinder tragen Gummistiefel und wasserdichte |
Kleidung bis zum Hals. Die Mammis sind in warme, regenfeste Jacken und festes Schuhwerk gekleidet, wohingegen die Papis in der Regel mit kurzen Hosen und Sandalen, natürlich ohne Socken, zum Fest kamen. Mittendrin wir odenwälder Weicheier mit Schirm, Regenjacke und warmen Wollsocken … Einige kurzfristige Probleme zwingen uns zur flexiblen Umgestaltung unseres Programms, doch Dank der frühzeitigen Vorbereitung der Abfolgen durch Nicole und Christian ist auch das schnell und unproblematisch. Unsere Auftritte, unterbrochen durch eine kleine Stärkung in einem original kubanischen Restaurant, verlaufen sehr gut und wir ernten auch hier anerkennenden Applaus von den schwedischen Zuschauern. Besonders gut kommt unser Bändertanz an. |
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Am Abend feiern wir gemeinsam mit unseren Gastgebern "Midsommar". Es gibt traditionell Hering in allen Variationen mit Kartoffeln und zum Nachtisch Erdbeeren. Unser Thomas ist zusammen mit Michael bei einer liebenswürdigen älteren Dame untergebracht. Die drei verstehen sich, obwohl nur auf englisch, so hervorragend, dass diese unseren Busfahrer nur zu gerne als Bodyguard adoptiert hätte. Zum Dank dafür nennt Thomas sie liebevoll Mama. Und als unsere beiden ihr noch verraten wie das Dach ihres Kabriolets geöffnet wird ist das Glück vollkommen. Wir feiern mit Musik und Tanz bis spät in die Nacht. Dabei tauschen wir das eine oder andere Liedgut aus und stellen fest, dass unsere Gastgeber die deutschen Trinklieder besser beherrschen als wir, also „oans, zwoa – g´suffa !“ und „all´s nur koa wasser ned !“ Immer wieder hallt es in die halbdunkle schwedische Nacht „Broooomiiisch“ |
Samstag, 23.06.2007 Auch der Samstag beginnt mit spätem Frühstück, denn der Vormittag steht uns mit unseren Gastfamilien zur freien Verfügung. Erst gegen 13:00 Uhr ist ein Auftritt in einem Park bei Malmö geplant. Einige von uns können die Zeit nutzen und mehr von Land und Leuten kennenlernen. Der Park entpuppt sich als eine herrlich gepflegte Anlage, in deren Mitte ein Landgasthaus angesiedelt ist. Hier können die Gäste sich Picknik-Körbe individuell zusammenstellen lassen, um sich dann in einen stillen Winkel der weitläufigen Anlage zurückzuziehen und zu genießen. Entsprechend ist der Zuspruch bei unserem Auftritt inmitten einer Wiesenlichtung, umsäumt von Bäumen und Sträuchern. Aus allen Ecken und Winkeln kommen die Zuschauer herbei um unserer Darbietung beizuwohnen. Auch hier finden wieder die obligatorischen Kindertänze und –spiele statt. |
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Die rege Teilnahme und der abschließende Beifall machen uns viel Freude. Den Rest dieses Tages verbringen wir wieder mit unseren schwedischen Gastgebern. In kleinen Gruppen werden Ausflüge gemacht und am Abend auch gemeinsam gegrillt. Überhaupt scheinen Schweden sehr gerne zu grillen – uns war das natürlich recht, es schmeckte wirklich immer hervorragend. |
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Sonntag, 24.06.2007 Am Sonntag treffen wir uns um 10:00 Uhr am Bus und fahren gemeinsam los. Zunächst besichtigen wir das Bernstein-Museum und genießen einen Vortrag über dieses Material. Mit Stolz zeigt uns der Museums-Führer die Exponate und weist daneben auf eine Abbildung einer Bernstein-Kogge hin, welche nach seinen Informationen in einem Deutschen Museum ausgestellt sei – die Stadt hieße wohl Erbach, oder so ähnlich. Selbstverständlich haben wir Ihn danach über unser lautes Gelächter aufgeklärt, er war sichtlich überrascht ! Danach gibt es zwei alternative Programme. Zum einen der Abstecher zum Badestrand zum Ausspannen, Schwimmen oder Spielen. Zum zweiten die Besichtigung des Vikinger-Museums. |
Ab 17:00 Uhr dann findet unser gemeinsames Tanzen mit der schwedischen Gruppe statt. Wir lernen gegenseitig die Tänze der jeweils anderen Gruppe kennen. Thomas beweist wiedereimal mehr seine Integrationsfähigkeit und macht nach Kräften mit. Es wird ein toller Nachmittag mit Tanzspielen und Kaffeetrinken. Der letzte Abend in Schweden klingt in den Gastfamilien aus.
Montag, 25.06.2007 Früh am Morgen verabschieden wir uns von unseren Gastgebern. Wir lassen auch Janine und Mario zurück, die sich noch einige Tage länger in Schweden aufhalten wollen. Wie nicht anders zu erwarten kullern auch dieses Mal wieder die Abschiedstränen. Ein wenig bedrückt, voll von den neuen Eindrücken und auch
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mit der Vorfreude auf das Wiedersehen zu Hause machen wir uns auf die Fahrt zur Fähre nach Trelleborg. Wieder sieben Stunden, die es zu überstehen gilt. Leider ist das Wetter erst gegen Mittag dazu geeignet sich auf Deck aufzuhalten. Bis dahin wird geschlafen, Skat gespielt oder fotografiert. Einige von uns leisten sich sogar den Luxus einer eigenen Kabine. Unser Handy-Junkie Katrin kämpft permanent mit den SMS und ruft immer wider "ich hab´ einen Balken" und später sogar "bei mir vibriert´s !" Nach der Ankunft in Travemünde geht es sofort auf die Autobahn und ab in Richtung Odenwald. Wir machen nur eine große Pause an einer Autobahnraststätte und sind müde aber glücklich gegen 01:00 Uhr früh am Dienstag zu Hause in Erbach. |
Auch für diese Reise können wir nur positiv feststellen: Es lohnt sich immer fremde Länder und Kulturen kennenzulernen. Wir haben Freunde gewonnen, die uns schon im nächsten Jahr besuchen wollen, und darauf freuen wir uns !
zum Fahrtbericht 1976
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