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Die MĂ€nnertracht |
Die Tracht des Mannes besteht in der Regel aus dem Dreispitz, Wams oder Mantel, Weste, Hemd, Kniebundhose, HosentrÀgern, StrumpfbÀndern und Schuhen. |
Der Dreispitz: Der Dreispitz ist eine Kopfbedeckung mit drei Ecken. Die verbindenden Seiten sind in der Regel gleich lang. Von dem Volk wird er auch liebevoll âGewidderverdalerâ oder âDreimasterâ genannt. Dieser Hut, der ĂŒbrigens nicht nur im Odenwald zu Hause war, begleitet den mĂ€nnlichen TrachtentrĂ€ger nach dem Schulabschluss auf seinem gesamten Lebensweg. |
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Der Mantel: Der Mantel ist wadenlang und wird wegen seiner LĂ€nge auch âPitschedunkerâ genannt. Er besteht meist aus dunkelblauem Stoff. Das StĂŒck ist lediglich mit einem kleinen Stehkragen versehen. Er ist einreihig, und wie die Ărmel die am Ende mit Patten versehen sind, mit Messingknöpfen verziert. Entgegen dem Wams wird der Mantel von seinem TrĂ€ger mit groĂer WĂŒrde getragen.
Das Wams oder auch Joppe: Das Wams entwickelte sich aus dem oben beschriebenen Mantel. Es wird vorwiegend von jungen MĂ€nnern getragen, die sich sonst in ihrer Bewegungsfreiheit eingeengt fĂŒhlen. Der SchoĂ des guten StĂŒckes endet meist im HĂŒftbereich.
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Die Weste: Die hier gezeigte Weste hat ihren Ursprung in der französischen Mode des 18. Jahrhunderts. Die Doppelknopfreihen aus Messing oder Silber wurden erst spĂ€ter ĂŒblich. Die rote Weste wird im Erbacher und Breuberger Land getragen.
Das Hemd: Dieses KleidungsstĂŒck besteht aus Leinen und hat einen weiten bequemen Schnitt. Es entbehrt jeglicher Verzierung.
Die Kniebundhose: Das Material der Kniebundhose besteht in der Regel aus Tuch oder Beiderwand. Beides wird selbst eingefĂ€rbt, was zur Folge hat, dass bei lĂ€ngerem Tragen die stark beanspruchten FlĂ€chen schĂ€big werden. Die Hose ist sehr eng sitzend und kann im hinteren Bundbereich mittels einer VerschnĂŒrung in der Weite verstellt werden.
Die Schuhe: Zur Tracht gehören schwarze Halbschuhe die auf der Oberseite mit Messing- oder Silberschnallen verziert sind.
Die StrumpfbĂ€nder: Ăhnlich wie die HosentrĂ€ger werden auch die StrumpfbĂ€nder gearbeitet. An beiden Enden befinden sich BĂ€nder mit einer Quaste als Abschluss, auch Klunker genannt, mit denen man die StrumpfbĂ€nder schnĂŒren kann.
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Die HosentrÀger: Die HosentrÀger sind stets ein persönliches Geschenk an den Besitzer. An ihren jeweiligen Enden werden die Namensinitialen und das Herstellungsjahr eingestickt. Mittels Kreuzstichen, die in der Regel auf Stramin gestickt werden, entstehen Blumenmuster. Anfang und Ende werden mit Lederschlaufen versehen. Damit können die HosentrÀger an der Hose angeknöpft werden.
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Die Frauentracht
Die Frauentracht besteht aus Haube, Mieder, Bluse, Rock, Schultertuch und SchĂŒrze, RocktrĂ€gern, StrumpfbĂ€ndern und Schuhen. Die Haube: Die Haube ist der Stolz jeder OdenwĂ€lder TrachtentrĂ€gerin, die sie durch ihr ganzes Leben hinweg begleitet. Das weisse PikeehĂ€ubchen wird mit drei Blumenmustern aus Perlenstickerei verziert. Zum weiteren Schmuck gehört eine Nackenschleife die bis an den Rockansatz reichte Durch zwei BĂ€nder, die unter dem Kinn gebunden werden, erhĂ€lt das HĂ€ubchen seinen Halt.
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Das Schultertuch: Das Schultertuch hat die Form eines diagonal gefalteten Quadrates. Es wird von hinten ĂŒber die Schulter gelegt, wobei die beiden Ă€usseren Ecken gekreuzt in das Mieder gesteckt werden. Im Brustbereich wird das Tuch von einer Nadel zusammen gehalten.
Das Mieder: Das Mieder, auch Leibchen genannt, ist stets vom Rock getrennt. Es entwickelte sich aus dem Korsett des frĂŒhen 18. Jahrhunderts und ist durch Litzen und SchnĂŒre, die insbesondere die Vorderseite zieren, besetzt. An der RĂŒckseite ist ein Wulst ange- nĂ€ht der fĂŒr einen besseren Halt des Rockes sorgt.
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Die Bluse: Der Vorder- und RĂŒckenteil der Bluse besteht aus einem StĂŒck Leinen. Am Hals ist die Vorderseite rund ausgeschnitten. Der Blusenschnitt verlĂ€uft von oben nach unten trapezförmig. Die Ărmel sind rechteckig geschnitten und reichen bis zum halben Unterarm. Die Bluse entbehrt jeglicher Verzierung.
Der Rock: Das Material des Rockes besteht in der Regel aus selbstgefertigtem Wollzeug, schwerem Tuch oder Beiderwand. Der Rock wird in schwarz, von jungen MĂ€dchen auch in bunten, leuchtenden Farben, getragen. FĂŒr den Rock werden 3,5 m Stoff oder mehr benötigt. Er wird mit 100 bis 170 Falten eingelesen. Die Ăberlieferung besagt, dass bereits Anfang des 19. Jahrhunderts der Rock knapp unterhalb des Knies endete.
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Die RocktrĂ€ger: Die RocktrĂ€ger werden getragen, wenn das Mieder abgelegt wird. Mit Kreuzstichen, die zu verschiedenartigsten Mustern fĂŒhren, werden sie auf Stramin gestickt. SpĂ€ter wurde die Kreuzstickerei von Perlenstickerei abgelöst.
Die SchĂŒrze: Wie bei fast allen Trachten ist die SchĂŒrze ein wichtiger Bestandteil der OdenwĂ€lder Tracht. Zum arbeiten werden SchĂŒrzen aus selbst- gewebten Leinen verwendet. Zu feierlichen AnlĂ€ssen werden SchĂŒrzen aus Seide oder Wolldamast angelegt.
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Die StrumpfbĂ€nder: Ăhnlich wie die RocktrĂ€ger sind auch die StrumpfbĂ€nder gefertigt und in ihrer Fertigung stĂ€ndig der Mode unterworfen.
Die Schuhe: Wie bei den MĂ€nnern ist nur ein einfacher Schuh mit nicht allzu hohen AbsĂ€tzen ĂŒberliefert, dessen Rist mit Silberschnallen verziert ist.
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